1950 - 1959

Es geht aufwärts...

 

In der Nachkriegszeit, in der man weitgehend ohne private Verkehrsmittel auskommen musste, hatten solche Ausflüge einen hohen Stellenwert. Bei den Geselligkeiten war immer mit reger Teilnahme zu rechnen. So auch am „Gemütlichen“, am 18. Juni 1950. Es konnte für die Mitglieder „ein kleines Bier“ aus der Vereinskasse spendiert werden. Die Musik bekam zur Stärkung Kuchen aus der Bäckerei Ubben. Im Jahre 1950 hatten sich die Beschwerden der unmittelbaren Nachkriegszeit gelegt. Die Besatzung war abgezogen, die Bundesrepublik gegründet. Ein Hauch von Leichtigkeit lag über der Republik. Er war in Upschört auch über den KBV zu spüren. 1950 war das Jahr der Feste im Verein. Neben dem „Gemütlichen“ fand ein Fastnachtsball mit Preismaskerade und Wahl eines Prinzenpaares, ein „Sommerfest“ und ein Silvesterball statt. Aber nicht nur auf das Feiern wollte sich der Verein verschreiben. Im Jahre 1950 hielt er neben den regulären Wettkämpfen insgesamt fünf Versammlungen sowie einen außerordentlichen Boßelwettstreit und ein Fußballspiel gegen Marcardsmoor ab.

Geselligkeiten wurden beim KBV groß geschrieben. Diese Aufnahmen entstand bei einer Faschingsveranstaltung um 1950. V. li.: Anne Kleihauer, Gustav Walinsky (Brand), Hedwig Walinsky, Harmke de Wall, Karl Schrage, Martha Ubben, (?), Kind Karin Schrage, Johann Ubben. Im Vordergrund: Enno de Wall.

Die weitere Entwicklung des KBV "Freya" Upschört

Auf der Generalversammlung am 6. Januar 1951 musste auf eine aktivere Vereinsarbeit gedrungen werden, da sich der Schwerpunkt des Vereinslebens auf Festlichkeiten zu verlagern drohte. Der Bedarf nach Ausgelassenheit war nach all den schweren Jahren der Entbehrung zwar verständlich und nicht nur für Upschört eigentümlich. Vereinsdisziplin musste dennoch gehalten werden, wollte der Verein wettkampfmäßig bestehen bleiben. Der Vorstand drängte auf diese Disziplin. Wer auf Vereinsversammlungen jährlich nur einmal anwesend war, wurde als Mitglied ausgeschlossen. In der darauf folgenden Generalversammlung am 5. Januar 1952 wurden gleich 8 Mitglieder entlassen.

Im Jahre 1954 bestimmten Meinungsverschiedenheiten zwischen der älteren und der jüngeren Generation des Vereins die Diskussion. Die Jungen forderten ein Mitentscheidungsrecht bei strittigen Fragen – ansonsten wollten sie sich separieren. Das sie es ernst meinten, wurde an der Tatsache deutlich, das sich die jüngeren Mitglieder schon bald mit einer eigenen Fahne als „Jung-Freya“ (s. 4. Bild in der obigen Galerie)zeigten. Die Generationen fanden jedoch bald wieder zusammen.

1956 ließ Gerd Woltzen einen Umbau an seinem Hause vornehmen. Am 18. und 19. August des Jahres fand in dem neuen Saal das Verbandsfest statt. Schon einen Monat später, am 29. September 1956 wurde dort ein Ernteball gefeiert. Auf der Versammlung am 20. Juli 1957 wurde vorgeschlagen, ein Paar Gummiboßel anzuschaffen, um diese Klasse in die Vereinsarbeit aufnehmen zu können. Mit einer Ehrenurkunde, errungen in Ardorf, stellte sich ein erster großer Erfolg ein.

Bei der Kranzniederlegung zur Einweihung des Kriegerdenkmals wurde ein Problem deutlich: zu einer stilgerechten Ehrung jedweder Art durch einen Verein gehört ein Vereinsbanner. Für den KBV als einzigen selbständigen Verein in Upschört war die Vorhaltung einer Fahne zu öffentlichen Ehrungen gerade zu eine Verpflichtung. Georg Ahlfs, Ahlrich Bakker und Hermann Dirks nahmen mit dem Fahnenmaler Bernhard Remmers in Leerhafe Verbindung auf. Remmers bekam für rund 400 DM den Auftrag, eine neue Standarte zu erstellen (s. 5 Bild in der obigen Galerie). Im August 1959 wurde Folkert Folkerts die ehrenvolle Aufgabe des Fahnenträgers übertragen. Die Tätigkeit der Fahnenjunker übernahmen Karl Vick und Martin Baß.

Ohne ausreichende Jugendförderung kann kaum ein Verein bestehen bleiben. Das mussten auch die Mitglieder von „Freya“ erkennen. Daher wurde die Jugendarbeit bald zu einem wichtigen Anliegen des Vereins. Sie sollte von Erfolg gekrönt sein. Beim Verbandsboßeln im Jahre 1959 in Wiesede errangen zwei Gruppen der Jugend bereits je eine Urkunde.